Rolf Disch
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Wie sieht umweltfreundliches Wohnen in Zukunft aus?
Wir verbrauchen etwa die Hälfte unserer Energie durch Bauen und Wohnen. Die fossilen Energie-Ressourcen neigen sich dem Ende zu. Treibhausgase, die durch das Verbrennen dieser Ressourcen erzeugt werden, heizen das Klima an. Was zu enormen Folgekosten für die Weltwirtschaft führt. Die Energiepreise steigen, sodass Wohnnebenkosten längst ein finanzieller Hauptfaktor sind.
Um diese Probleme zu lösen, muss die Versorgung auf 100 Prozent regenerativen Energien und Nullemission umgestellt werden. Für den Bereich des Neubaus – wie auch für andere Bereiche – ist das möglich und zwar zu marktrealistischen Preisen.
In Zukunft wird es nur noch Plusenergiehäuser geben, die die Energie selbst produzieren und sogar einen Überschuss erwirtschaften. Dabei werden die nach Süden ausgerichteten Dachflächen der Wohnhäuser zu großen Photovoltaikanlagen, wahlweise zu ergänzen durch solarthermische Kollektoren.
Diese Entwicklung wird in Europa so kommen, da die EU eine Richtlinie herausgegeben hat, dass ab 2020 alle Neubauten ihren Energiebedarf durch erneuerbare Energien selbst erzeugen müssen.
Was können Bauherren heute schon umsetzen?
In jedem Falle sollten Solarkollektoren und Kombispeicher für die Erwärmung des Brauchwassers von Dusche, Geschirrspüler, Waschmaschine und Heizung installiert werden. Intelligente Anlagentechniken können sich an das Verhalten der Bewohner anpassen. So schalten sich beispielsweise Heizung und Lüftung automatisch ab, sobald ein Fenster geöffnet wird.
Wie können Hausbesitzer nachrüsten?
Bestehende Altbauten können energieeffizient umgebaut werden. Z. B. lassen sich alte Fenster durch dreifachverglaste Spezialfenster ersetzen und verhindern dadurch einen Energieverlust. Die hohen Kosten einer Renovierung werden dabei durch Einsparung von kostspieliger Energie und durch das Verkaufen von Strom sogar langfristig gedeckt.
Wie können Internet-Anwendungen in moderne Wohnformen integriert werden?
Über das Internet kann man auf Steuersysteme von Solaranlagen oder der Haustechnik von außen zugreifen. Man kann täglich überprüfen, wie viel Solarstrom auf dem Hausdach produziert wird und erhält eine Meldung, sollte ein Modul ausfallen.
Welche Surftipps haben Sie für Häuslebauer?
Ich schaue täglich auf der Sonnenseite.com von Franz Alt nach. Hier gibt es ständig sehr interessante Beiträge zum Thema erneuerbare Energien. Auf passiv.de findet sich eine große Wissensdatenbank zum Thema Passivhaus und natürlich sind auch die Solarseiten solarserver.de und top50-solar.de zu empfehlen.